Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
Kennen Sie das? Ihre Kinder sitzen über den Hausaufgaben und fragen Sie plötzlich nach der dritten binomischen Formel. So ging es mir kürzlich. Und was war meine Reaktion? Genau, ich habe zum Smartphone gegriffen, gegoogelt und in wenigen Sekunden erschien die Lösung auf meinem Display. Man könnte sagen, ich habe mir die informationstechnische Verarbeitung analoger Daten in digitaler Form zu Nutze gemacht. Hört sich wissenschaftlich an – ist aber lediglich die Definition eines des am häufigsten strapazierten Wortes des zu Ende gehenden Jahres: die Digitalisierung.
Zweifelsohne prägt die Digitalisierung sowohl unsere Lebens- als auch unsere Arbeitswelten in großem Ausmaß. Wir erledigen Einkäufe online, kommunizieren über verschiedenste Online-Plattformen, im Bereich der industriellen Fertigung wird für eine präzisere, schnellere Produktion intelligente Robotik eingesetzt und auch in der Medizin gehen verschiedene Prozeduren digital unter Einsatz immer weniger personeller Ressourcen von statten.
Digitalisierungsprozesse und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Arbeitswelt und den Einzelnen stehen im Fokus zahlreicher Diskussionen über deren Nutzen genauso wie über deren Risiken.
In der Suchthilfe wurde das Thema Digitalisierung in der Vergangenheit vorwiegend unter dem Blickwinkel einer möglichen Gefahr der Entwicklung einer Abhängigkeitserkrankung durch exzessive Mediennutzung gesehen. Nun allerdings ist die Suchthilfe aufgefordert, sich mit den Chancen, welche die Digitalisierung auch für psychosoziale Dienstleistungen mit sich bringen kann, zu beschäftigen.
Auch die aktuelle Ausgabe von Partnerschaftlich greift mit ihren abwechslungsreichen Beiträgen das Thema Digitalisierung in der sozialen Arbeit und der Suchthilfe auf, beleuchtet deren verschiedene Aspekte und stellt Beispiele aus dem praktischen Einsatz digitaler Medien in der Sozial- und Suchtarbeit vor.
Nicht unerwähnt möchte ich schon an dieser Stelle lassen, dass sich auch der Gesamtverband für Suchthilfe e. V.–Fachverband der Diakonie Deutschland auf den digitalen Weg gemacht hat. So verabschiedet sich unser Partnerschaftlich hiermit von seinem bisherigen Format und erscheint ab Januar 2019 als Onlinemagazin.
Nun wünsche ich Ihnen allerdings erst einmal Freude sowie Anregungen beim Lesen dieser Ausgabe...
...und verbleibe mit herzlichen Grüßen für angenehme Herbsttage
Ihre
Corinna Mäder-Linke
Geschäftsführerin GVS

Corinna Mäder-Linke
Geschäftsführerin GVS
Tel. 030 / 83001-500
maeder-linke@ sucht.org