Grußwort der Drogenbeauftragten der Bundesregierung
Liebe Leserinnen und Leser,
als Drogenbeauftragte liegt es mir besonders am Herzen, mit Jugendlichen im Dialog zu bleiben. Wir müssen ihre Interessen und Forderungen, genauso wie ihre Sorgen und Ängste sehr ernst nehmen.
Wie Jugendliche denken, was ihnen wichtig ist, wo sie ihre Zukunft sehen oder wie ihre Einstellung zu Suchtmitteln ist, ist auch für uns, die sich mit dem Thema Sucht und Drogen beschäftigen, von großer Relevanz. Wir brauchen dieses Wissen über junge Menschen von heute, damit Prävention, Beratung und Behandlung nicht ins Leere laufen und auch bei den Kindern und Jugendlichen ankommen - von ihnen angenommen wird.
Mir ist es wichtig, nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern auf Augenhöhe und einer zielgruppengerechten, modernen Sprache die Jugendlichen zu erreichen.
Das heißt: Wir brauchen mehr Youtube und Instagram und weniger Flyer. Sichtbarkeit und Kommunikation auf Augenhöhe sind hier die Stichworte. Da müssen wir uns dringend verbessern.
Und das meine ich besonders, wenn es um das Thema Cannabis geht. Seit 2011 steigen hier die Zahlen. Davor können wir nicht unsere Augen verschließen.
Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die jungen Menschen besser und schneller zu erreichen und mit ihnen offen und ehrlich über Cannabis und Sucht sprechen.
Bei der Prävention können wir auch Einiges vorweisen. Die Zahlen beim Alkohol sind auf einem guten Weg und immer weniger Jugendliche trinken Alkohol. Auch beim Tabak hat sich viel ins Positive verändert: Seit 1993 gehen die Zahlen bei Kindern und jungen Erwachsenen konstant zurück: Von ehemals 47 auf heute 24,8 Prozent – quasi halbiert.
Das ist gut, aber noch nicht gut genug, denn: Prävention ist kein Sprint, sondern ein Dauerlauf.
Daher ist meine ganz klare Botschaft: Aufklärung und Präventionsarbeit müssen weitergehen, damit diese Trends anhalten! Lassen Sie uns gemeinsam engagiert und kontinuierlich dran bleiben!
Für mich als Drogenbeauftragte steht der Gesundheitsschutz im Mittelpunkt meiner Arbeit. Was hilft Menschen aus ihrer Sucht, wie können wir Leben retten? Das sind zentrale Fragen, die mich jeden Tag begleiten.
Ich bin überzeugt, dass wir die Aufgabe, die Pflicht haben, junge Menschen und ihre Familien beim gesunden Aufwachsen und beim gesunden Erwachsenwerden zu unterstützen und die Hilfe zu geben, die sie tatsächlich brauchen.
Für die wertvolle Arbeit die Sie in den zahlreichen Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen leisten, möchte ich Ihnen an dieser Stelle ganz herzlich danken und wünsche ich Ihnen für die Zukunft alles Gute!

Daniela Ludwig
Drogenbeauftragte der Bundesregierung