Gemeinsam Belastungen und Krisen überstehen - Die Förderung familiärer Resilienz durch Stärkung der Mentalisierungsfähigkeit
1 Zum Begriff der Resilienz
Der Begriff der Resilienz leitet sich vom englischen Wort „resilience“ (Spannkraft, Elastizität, Strapazierfähigkeit) ab und bezeichnet allgemein die psychische Robustheit und Widerstandskraft von Menschen angesichts belastender Lebensereignisse. Im Kindes- und Jugendalter wird Resilienz als gute (gesunde) Entwicklung) trotz ernsthafter Gefährdungen für die Anpassung oder die Entwicklung verstanden (Reinelt et al., 2016). Im Mittelpunkt steht also eine positive Entwicklung unter ungünstigen, widrigen und belastenden Lebensumständen.
Resilienz ist als ein hochkomplexes Zusammenspiel aus Merkmalen des Individuums und seiner Lebensumwelt zu verstehen. In den drei Definitionen von Resilienz steht die Art der Bewältigung von Belastungen im Mittelpunkt, wobei ganz unterschiedliche Bewältigungsverläufe unterstellt werden, wenn von Resilienz gesprochen wird (siehe ausführlich Reinelt et al., 2016):
- Resilienz ist dynamisch. Die individuellen Merkmale, die eine resiliente Entwicklung oder einen resilienten Umgang mit Stressoren erleichtern, entwickeln sich prozesshaft im zeitlichen Verlauf und in den Interaktionen im sozialen Kontext.
- Resilienz ist variabel. Menschen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens relativ resilient sind, können zu anderen Zeitpunkten wesentlich vulnerabel sein.
- Resilienz ist situationsspezifisch. Menschen, die sich gegenüber bestimmten widrigen Lebensumständen bzw. bestimmten Stressoren resilient zeigen, können angesichts anderer Lebensumstände bzw. Stressoren durchaus größere Bewältigungsprobleme zeigen.
- Resilienz ist multidimensional. Anpassungs- und Bewältigungsleistungen können in verschiedenen Lebensbereichen unterschiedlich ausgeprägt sein (z.B. kann eine Person im Bereich der intellektuellen Leistungsfähigkeit gute Bewältigungskompetenzen zeigen, im Bereich der sozial-emotionalen Kompetenzen aber größere Anpassungsprobleme offenbaren).
Die Einflussfaktoren, die zur Resilienz führen, werden als Schutzfaktoren bezeichnet. Das Vorhandensein von Schutzfaktoren bedeutet nicht eine vollständige Immunität oder Widerstandskraft gegenüber widrigen Lebensbedingungen oder bestimmten Stressoren. Die Faktoren vermindern vielmehr die Wahrscheinlichkeit für ein negatives Bewältigungsergebnis oder die Entwicklung von Störungen bzw. Auffälligkeiten. Laucht (1999) macht darauf aufmerksam, dass von Schutzfaktoren nur gesprochen werden sollte, wenn diese den schädigenden Einfluss eines Risikofaktors im Sinne eines Puffereffektes abmildern oder verhindern (siehe auch Holtmann & Schmidt, 2004).
2 Resilienz und Schutzfaktoren
Durch die Untersuchung verschiedenartiger Risikokonstellationen konnte eine Vielfalt von Schutzfaktoren ermittelt werden. Untersucht wurden in prospektiven Längsschnittstudien und kontrollierten Querschnittsstudien verschiedene Risikogruppen wie z.B. Kinder aus Familien mit multiplen psychosozialen Belastungen (siehe im Überblick Lenz, 2008; 2014).
Die Studie, die den Beginn der Resilienzforschung im Bereich der Entwicklungspsychologie und -pathologie darstellt, wurde von Emmy Werner und ihrem Team (Werner & Smith, 1982) durchgeführt. Untersucht wurde der Einfluss verschiedener biologischer und psychosozialer Risikofaktoren sowie kritischer Lebensereignisse auf die Entwicklung von 698 Kindern, die 1955 auf der hawaiianischen Insel Kauai geboren wurden. Die Datenerhebung bei der vollständigen Geburtsjahrgangskohorte begann bereits während der Schwangerschaft und wurde im Alter von 1, 2, 10, 18, 32 und 40 Jahren fortgesetzt. In die Studie wurden demografische Angaben zur Familiengeschichte, zur aktuellen Familie und zum Haushalt, Interviews bei Hausbesuchen, Informationen aus pädiatrischen Untersuchungen, psychologische Testverfahren, Schulnoten, Berichte von Erziehungs- und Gesundheitseinrichtungen, sowie von Sozialdiensten und Polizeiämtern einbezogen. Differenzielle Erkenntnisse über die Entwicklung der so genannten „Resilienten“, die trotz belastender Lebensbedingungen und Umstände eine gesunde Entwicklung nahmen, wurden über die Teilstichprobe von Kindern gewonnen, die im Alter von zwei Jahren mit mindestens vier Risikofaktoren – z.B. Armut, psychisch erkrankter Elternteil, Scheidung und Arbeitslosigkeit der Eltern – belastet waren. Ein Drittel der Gesamtkohorte musste dieser Hochrisiko-Gruppe zugerechnet werden, davon nahmen zwei Drittel eine ungünstige Entwicklung. Ein großer Teil dieser Personen kam aus armen und desorganisierten Familien und zeigte seit früher Kindheit Auffälligkeiten in der Schule, wiederholte kriminelle Handlungen und gesundheitliche Schwierigkeiten. Ein Drittel der Hochrisiko-Gruppe (ca. 10% der Gesamtkohorte) entwickelte sich zu relativ psychisch gesunden und kompetenten Erwachsenen.
Obwohl sich die verschiedenen Studien auf unterschiedliche Stichproben in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten stützen, mit unterschiedlichen Methoden durchgeführt wurden und hinsichtlich der untersuchten Entwicklungsabschnitte und Risikofaktoren variieren, zeigen sich konsistente Befunde. Es kann also von bedeutsamen generellen Schutzfaktoren für eine gesunde Entwicklung ausgegangen werden (Masten, 2007; O`Dougherty et al., 2013). Die empirisch untersuchten und aktuell diskutierten generellen Schutzfaktoren lassen sich in personale, familienbezogene und umfeldbezogene Merkmale klassifizieren:
- Personale Merkmale (z.B. effektive Emotionsregulation, hohe Selbstwirksamkeitserwartungen, Temperament, Selbstvertrauen und hohes Selbstwertgefühl, Bewältigungskompetenzen)
- Merkmale von Familien (z.B. emotional sicher und stabile Bindung, emotional positives und zugleich Grenzen setzendes Erziehungsklima, harmonische elterliche Paarbeziehung)
- Familiäre Interaktionsmerkmale (z.B. emotionale Verbundenheit, Flexibilität in den familiären Strukturen, Kohäsion, Ausdruck von Gefühlen, offene und kongruente Kommunikation, familiäre Bewältigungskompetenzen)
- Soziale und soziokulturelle Merkmale (z.B. zuverlässige, vertrauensvolle Beziehung zu außerfamiliären Personen, Einbindung in das soziale Netzwerk und soziale Unterstützung, gute Schule und Gesundheitsversorgung, Integration in Gruppen, Vereine etc.)
Studien zeigen übereinstimmend, dass insbesondere familiäre Schutzfaktoren eine große Bedeutung für eine positive Entwicklung und psychische Gesundheit von Kindern haben (Ravens- Sieberer et al., 2007; Klasen et al., 2017). So kommt die Bella-Studie zu dem Ergebnis, dass sich bei der Betrachtung der personalen, familiären und sozialen Schutzfaktoren die familiären Schutzfaktoren hinsichtlich psychischer Auffälligkeit deutlich protektiv auswirken, das heißt, sie verringern signifikant die Wahrscheinlichkeit für psychische Störungen. Bei einem positiven Familienklima und einem guten familiären Zusammenhalt ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit eines Kindes, depressive Symptome oder Angstsymptome zu entwickeln, etwa halbiert. Familiäre Schutzfaktoren beeinflussen auch deutlich das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität der Kinder in wichtigen Bereichen wie Schule und Peersbeziehungen positiv (Ravens- Sieberer et al., 2007; Klasen et al., 2017).
3 Familiäre Resilienz – System Familie als Schutzfaktor
Die Bedeutung der familiären Schutzfaktoren für eine positive und gute Entwicklung von Kindern legt den Blick auf das System Familie nahe. Die Resilienzforschung beschäftigt in den letzten Jahren sich verstärkt mit sozialen Systemen, wie Familie, Nachbarschaft oder Gemeinde, Netzwerke und Gesellschaften. Es wird angenommen, dass die sozialen Systeme gegenüber Störungen und Risiken mehr oder weniger resilient sein können. Die Einführung einer systemischen Perspektive stellt eine Erweiterung des Resilienzkonzepts dar und eröffnet durch die Einbeziehung des sozialen Kontextes neue Möglichkeiten für Interventionen.
Die familiäre Resilienz fokussiert auf Prozesse, die es der Familie als System ermöglichen, ihre Aufgaben trotz vorliegender widriger und belastender Lebensumstände gut zu erfüllen und eine gesunde Entwicklung ihrer Mitglieder zu fördern (Becvar, 2013; MacPhee, 2015; Walsh, 2016). Die Familienresilienz umfasst Einstellungen, Eigenschaften, Kompetenzen und Strategien (etwa Kommunikation und Problemlöseverhalten) von einzelnen Familienmitgliedern und Familien insgesamt, die dazu beitragen, widerstands- und anpassungsfähig in Anbetracht von Krisensituationen und belastenden Lebensumständen zu sein und diese gemeinsam zu überstehen. Familien, die als resilient gelten, zeichnen sich durch bestimmte protektive und wiederherstellende Merkmale aus, zum Beispiel durch offene Kommunikation, Zusammenhalt und Bindung der Mitglieder aneinander, gegenseitige Wertschätzung, gemeinsame Werte und Glaubenssysteme (zum Beispiel Sinn finden, positive Ausblicke, Transzendenz und Spiritualität), viel gemeinsam verbrachte Zeit und wirksame Coping-Strategien. Diese Merkmale helfen Familien dabei, sich auf Belastungssituationen vorzubereiten oder aktuelle Krisen zu überstehen, ohne dass es zu Brüchen oder negativen Langzeitfolgen kommt (MacPhee et al., 2015).
Walsh (2016) hat die Merkmale und Prozesse der familiären Resilienz ausführlich beschrieben:
- Konstruktive Überzeugungen der Familie: Resiliente Familien legen Wert auf ein Zusammengehörigkeitsgefühl und sehen eine gemeinsame Herausforderung in der Bewältigung belastender Lebensumstände. In diesen Familien überwiegt die Überzeugung, dass die Probleme am besten dann überwunden werden können, wenn die Familienmitglieder zusammenstehen und gemeinsam versuchen, Lösungen oder Wege aus der Krise zu finden. Eine optimistische Einstellung legt Energien frei und motiviert zu Anstrengungen, sich mit widrigen Lebensumständen auseinanderzusetzen. Resiliente Familien haben die Hoffnung, eine Situation meistern zu können und außerdem das Vertrauen entwickelt, dass durch Bemühungen etwas bewirkt werden kann. Optimismus bedeutet hierbei nicht die Verleugnung der Wirklichkeit und der möglichen Grenzen von Veränderung bzw. Besserung, sondern eine positive Haltung, die zu Anstrengungen ermuntert, die Belastungen und Gefährdungen reduzieren zu wollen und dadurch Chancen auf Veränderungen zu erhöhen (Walsh, 2016). Viele Familien ziehen die Kraft und Orientierung für ihre Bemühungen, aber auch den Trost aus ihren religiösen Bindungen. Der Glaube und das Zusammengehörigkeitsgefühl in religiösen Gemeinschaften und Kirchengemeinschaften stellen wichtige Quellen der Resilienz dar.
- Flexibilität und Verbundenheit: Eine resiliente Familie kann sich auf verschiedene Situationen einstellen und auf unterschiedliche Weise organisieren, um angemessen mit den Herausforderungen und Belastungen, mit denen sie konfrontiert ist, umzugehen. Mit den Begriffen Flexibilität und Verbundenheit werden diese Merkmale familiärer Resilienz bezeichnet. Flexibilität meint dabei die Fähigkeit, sich veränderten bzw. wechselnden Situationen rasch anzupassen und somit wieder Stabilität herzustellen. Wenn z.B. Eltern eine psychische Störung entwickeln, an Krebs erkranken oder sich scheiden lassen, ist eine Aufrechterhaltung des normalen und vertrauten Lebens in der Familie meist nicht mehr oder zumindest für eine bestimmte Zeit nicht mehr möglich. Die Familie muss sich deshalb möglichst schnell an die neue Situation anpassen können (Walsh, 2016). Dazu ist es notwendig, die eingetretene Situation zu sondieren, neue Vorstellungen über das Familienleben zu entwickeln, Aufgaben in der Familie zumindest vorübergehend neu zu verteilen und Beziehungen neu zu gestalten oder auszugleichen. Einen weiteren wichtigen Aspekt der familiären Resilienz stellt die Verbundenheit der Familienmitglieder dar. Verbundenheit meint die gefühlsmäßige Bindung untereinander und das Gefühl der inneren Verpflichtungen, sich bei Belastungen und Problemen gegenseitig zu stützen und die Herausforderungen gemeinsam durchzustehen. Zugleich wird in resilienten Familien respektiert, dass jedes Mitglied anders ist, eine eigene Persönlichkeit besitzt und auch seine Grenzen hat.
- Familiäre Schlüsselprozesse: Walsh (2016) hat die resilienzfördernden Interaktionsmuster und –prozesse zu familiären Schlüsselprozessen verknüpft, die gezielte Ansatzpunkte für familientherapeutische Interventionen schaffen. In den familiären Schlüsselprozessen wirken die Schutzfaktoren in einem komplex vernetzten Prozess aufeinander ein und beeinflussen sich durch vielfältige Wechselwirkungen gegenseitig. Walsh (2003) beschreibt drei große Klassen von Schlüsselprozessen familiärer Resilienz: (1) geteilte Überzeugungen von Familien, (2) Organisationsmuster sowie (3) Kommunikations- und Problemlöseprozesse:
(1) Geteilte Überzeugungen von Familien
- In widrigen Lebensumständen einen Sinn finden
- Optimistische Einstellung
- Transzendenz und Spiritualität (z.B. übergeordnete Werte, Sinn und Zweck, religiöser Glaube, heilende Rituale, Unterstützung durch Kirchengemeinde)
(2) Familiäre Organisationsmuster
- Flexibilität in den familiären Strukturen (z.B. Offenheit für Veränderungen: ko- elterliche Beziehung, gleichberechtigte Partnerschaft
- Verbundenheit (z.B. gegenseitige Unterstützung, Zusammenarbeit und Verbindlichkeit, Respekt vor Bedürfnissen sowie Unterschiede und Grenzen des Einzelnen)
- Soziale Ressourcen (Verwandtschaftliche, soziale und umfeldbezogene Netzwerke)
(3) Kommunikations- und Problemlöseprozesse
- Klarheit schaffen (z.B. eindeutige, in sich stimmige Botschaften; Suche nach Wahrheit, Wahrheiten aussprechen)
- Gefühle zum Ausdruck bringen
Ausgangspunkt ist die Prämisse, dass sich Krisen und anhaltende Belastungen auf die gesamte Familie auswirken. Starke familiäre Interaktionsprozesse schaffen Entlastung, während schwache Interaktionsprozesse zu einer schlechten Anpassung an die Belastungssituation aller Familienmitglieder und des familiären Systems führen. Entscheidend sind die Reaktionen der Familie auf die Belastungen. Sie können die Funktionsweise einer Familie zusammenbrechen lassen, wobei sich die Wirkungen davon allmählich auf alle Familienmitglieder ausbreiten. Durch interaktive Schlüsselprozesse wird hingegen das System Familie befähigt, Belastungen zu vermindern, sich von Krisen zu erholen, das Risiko der Dysfunktionalität zu verringern und eine Adaptation an neue Lebensumstände zu unterstützen (Lenz, 2021).
Die einzelnen Familienmitglieder verfügen über unterschiedliche Ausmaße an Resilienz, die wiederum die Gesamtresilienz der Familien beeinflussen (MacPhee et al., 2015). Darüber hinaus besitzt eine Familie auch übergeordnete Resilienzmerkmale, die aus der aktuellen Interaktion der Mitglieder hervorgehen oder aus der gemeinsamen Vergangenheit entstanden sind und dazu beitragen können, Defizite und Schwächen einzelner Mitglieder auszugleichen.
4 Die Förderung der familiären Resilienz
Wie kann die familiäre Resilienz gefördert werden? Wie entfalten ganz generell die Schutzfaktoren ihre protektive Wirkung? Diese Frage ist nicht nur für die Theoriebildung, sondern auch für das pädagogische und präventive wie auch für das beraterische und psychotherapeutische Handeln von großer Bedeutung. Michael Rutter, ein Nestor in der entwicklungspsychologischen Resilienzforschung, hat bereits in den 1990er Jahren (Rutter, 1990) darauf hingewiesen, dass für die Entwicklung von Interventionen und von Programmen zur Resilienzförderung das Verständnis basaler Prozesse und Mechanismen relevant ist.
Erforderlich ist es, folgenden Fragen nachzugehen: Wie gelingt es Individuen
- relativ „immun“ gegenüber Belastungen zu bleiben oder nur kurz ungünstige Entwicklungsabweichungen oder Störungen zu zeigen;
- personale, familiäre und soziale Schutzfaktoren im Sinne eines Puffers einzusetzen, z.B. indem soziale Unterstützung aktiviert wird;
- Belastungen zu kompensieren und das Ungleichgewicht zwischen Risiken und Schutzfaktoren auszugleichen;
- Selbstachtung und Selbstwirksamkeit angesichts aller Widrigkeiten zu bewahren, die andere Menschen resignieren lassen und jede Hoffnung nehmen.
4.1 Reflexive Kompetenzen als zugrundeliegender Mechanismus der Resilienz
Eine umfangreiche Studie, die Resilienz als dynamischen Prozess beschreibt und nach den zugrundeliegenden Mechanismen resilienter Anpassungsprozesse sucht, wurde zwischen 1995 und 2003 am „Child and Family Center“ der Menninger Clinic in den USA durchgeführt (Stein et al., 2000; Stein, 2006). Einbezogen in die Längsschnittstudie waren Heranwachsende und junge Erwachsene.
Die zentrale Fragestellung lautete: Was unterscheidet die „Resilienten“ von den „Nicht-Resilienten“? Wie gelingt es, den resilienten Personen in widrigen, problematischen familiären und sozialen Umständen, Schutzfaktoren als Puffer einzusetzen und dadurch Belastungen abzumildern und eine gesunde Entwicklung zu nehmen? Als Indikation für Resilienz wurden intellektuelle Anpassung (schulische Leistungen und Berufserfolg), Qualität der Partnerbeziehung, verfügbare soziale Beziehungen, individuelles Wohlbefinden sowie psychische und physische Gesundheit herangezogen.
Es zeigte sich, dass den resilienten jungen Menschen in Belastungs- und Krisensituationen, Möglichkeiten zur Verfügung standen, sich ihre eigene innere Verfassung und die psychische Verfassung anderer Menschen vorzustellen. Sie konnten über ihre psychischen Zustände nachdenken und sich in psychische Zustände anderer einfühlen und dadurch impulsive Entscheidungen vermeiden. Darüber hinaus waren sie besser darauf vorbereitet, sich angesichts widriger Umstände und Erfahrungen situationsadäquat anzupassen (Stein, 2006). „Resiliente“ unterschieden sich von den „Nicht-Resilienten“ somit hinsichtlich ihrer Fähigkeiten zur Selbstreflexion, Selbstregulierung und zur Perspektivübernahme.
Die Reflexionsfähigkeit förderte die Regulierung von Stress in Belastungssituationen:
- sie ermöglichte die Identifizierung von Gefühlen, also von Verbindungen zwischen innerem Erleben und äußeren Ereignissen;
- sie förderte flexibles Denken und das gedankliche Experimentieren mit Alternativen und
- die Antizipation der Wirkung der eigenen Handlungen auf andere Personen.
Die resilienten Heranwachsenden und jungen Erwachsenen hatten in ihrer Kindheit zudem mindestens eine relevante Bezugsperson erlebt, die über die Fähigkeiten zur Selbstreflexion, Selbstregulierung und Perspektivübernahme verfügte oder diese Fähigkeiten durch förderliche Lebensbedingungen – beispielsweise durch professionelle Hilfe – und unterstützende soziale Beziehungen entwickeln konnte (siehe ausführlich Lenz, 2019; 2021).
4.2 Resilienz und Mentalisierungsfähigkeit
Die reflexive Kompetenz, die als zentraler Mechanismus der Resilienz identifiziert wurde, haben Peter Fonagy und Kollegen (2008) zum Konzept der Mentalisierungsfähigkeit entwickelt. Dieses Konzept diente zunächst dazu, die sogenannte „Transmissionslücke“ der intergenerationalen Weitergabe von Bindungsmustern zu schließen. Die sogenannte Transmissionslücke beschreibt das Phänomen, dass sicher gebundene Mütter unsicher gebundene Kinder haben können und umgekehrt. In einer empirischen Studie konnte die Arbeitsgruppe um Peter Fonagy aufzeigen, dass die reflexiven Kompetenzen der Eltern bei der transgenerationalen Weitergabe von Bindung als spezifische Mechanismen wirksam sind und die Bindungssicherheit der Kinder besser vorhersagen konnten als die Bindung der Eltern allein. In der Folge hat die englische Arbeitsgruppe entwicklungspsychologische, psychoanalytische, traumabezogene und neurobiologische Erkenntnisse sowie Befunde der kognitionspsychologischen Theory-of-Mind (ToM)-Forschung zu einer empirisch begründeten Mentalisierungstheorie verschmolzen.
Mit Mentalisieren ist die Fähigkeit gemeint, mentale Zustände („mental states“) – Gedanken, Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse und Intentionen – bei sich selbst und bei anderen zu verstehen und zu interpretieren. Insofern beinhaltet der Begriff der Mentalisierung sowohl eine kognitive als auch eine affektive und eine interpersonelle Komponente. Damit wird das Verständnis für die reflexive Kompetenzen als zentraler Mechanismus der Resilienz erweitert. Konzeptuelle Überschneidung gibt es zu anderen psychologischen Theorien wie der Achtsamkeit und der Empathie, die als Bausteine einer gelungenen Mentalisierung betrachtet werden können (Taubner, 2015).
Mentalisieren lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigene innere Verfassung und auf die psychische Verfassung der anderen (Bateman & Fonagy, 2008). Noch präziser formuliert, bezeichnet Mentalisieren die imaginative Fähigkeit, menschliches Verhalten auf mentale Zustände zurückzuführen und damit dem eigenen Handeln und dem Handeln anderer eine Bedeutung im Sinne einer intentionalen Begründetheit zuzuweisen. Mentale Zustände können Emotionen, Wünsche, Kognitionen und Ziele sein. Damit wird der Blick auf die „inneren Zustände“ in der Person selbst und im anderen gerichtet.
Durch ein verbessertes Mentalisieren entsteht ein Puffer zwischen Gefühlen und Handeln, sodass konflikthafte belastende soziale Erfahrungen oder widrige Lebensumstände reflektiert und Bewältigungskompetenzen entwickelt werden können (Taubner et al., 2019). Der mentalisierende Zugang ermöglicht auf diese Weise einen dynamischen oder kompensatorischen Prozess in der Familie angesichts bestehender Belastungen (Lenz, 2021).
4.3 Mentalisieren als ein fundamentaler Wirkfaktor bei Interventionen zur familiären Resilienzförderung
Die reflexive Kompetenz, sich selbst als Person und andere sinnhaft in den mentalen Zuständen (Bedürfnisse, Wünschen, Gefühlen, Zielsetzungen und Überzeugungen) zu verstehen und zu interpretieren, stellt einen fundamentalen Wirkfaktor bei allen psychologischen bzw. psychotherapeutischen Interventionen dar (Bateman & Fonagy, 2016). Es kann davon ausgegangen werden, dass die Stärkung der Mentalisierungsfähigkeit generell wirksamen und nachhaltigen psychotherapeutischen und beraterischen Veränderungsprozessen zugrunde liegt.
Mentalisierungsbasierte Interventionen wurden zuerst von Peter Fonagy und Anthony Bateman vor etwa 20 Jahren auf der Basis eines psychodynamischen Behandlungskonzeptes in einer Londoner Tagesklinik entwickelt (Bateman & Fonagy, 2016). Primär wurden die mentalisierungsbasierten Interventionen zunächst zur Behandlung von Patient*innen mit Persönlichkeitsstörungen eingesetzt, da bei diesen Patient*innen die affektiv-reflexiven Kompetenzen häufig stark beeinträchtigt sind. Mittlerweile gilt die mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) als eine der vier großen evidenzbasierten Psychotherapieverfahren zur Behandlung von Patient*innen mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung. Inzwischen liegen auch für andere psychische Störungen wie Depressionen, Essstörungen, psychosomatischen Störungen und Schizophrenie klinische Befunde für die Wirksamkeit der mentalisierungsbasierten Therapie vor (Bateman & Fonagy, 2016). Die Wirksamkeit mentalisierungsbasierten Vorgehens zeigte sich in den letzten Jahren auch in der Kinder- und Jugendpsychotherapie, der Familienberatung und -therapie sowie in der Prävention und speziell in der familiären Resilienzförderung.
Der Autor hat im Rahmen von zwei Projekten ein elternbezogenes und ein familienbezogenes Interventionsprogramm bei Kindern psychisch erkrankter Eltern, die auf dem Mentalisierungskonzept basieren, entwickelt, implementiert und evaluiert. Das
ein modular aufgebautes Gruppenprogramm „Ressourcen psychisch kranker und suchtkranker Eltern stärken“ (Lenz, 2019) zielt auf die Förderung des Stress- und Belastungsmanagements der Eltern ab. Es geht darum, das Einfühlungsvermögen der Eltern in die kindlichen Bedürfnisse und Gedanke sowie die Sensibilität für Perspektiven der Kinder und anderer Personen zu fördern. Weiterhin soll der konstruktive Umgang mit Gefühlen und Belastungen und der Aufbau eines stützendes soziales Beziehungsnetzes gefördert werden. Die familienbezogenen mentalisierungsbasierten Interventionen „Ressourcen fördern“ (Lenz, 2021) zielen auf die Psychoedukation der Kinder, auf die Aktivierung und Förderung personaler, familiärer und sozialer Ressourcen sowie auf die Stärkung von Bewältigungskompetenzen der Kinder und Eltern ab. So soll u.a. eine alters- und entwicklungsgemäße Aufklärung der Kinder über die elterliche Erkrankung, die ein Verstehen und adäquates Einordnen von Erfahrungen bzw. Beobachtungen ermöglichen.
Durch die Förderung kommunikativer Fertigkeiten sollen Voraussetzungen für einen positiven Austausch im familiären Zusammenleben und für einen konstruktiven Weg aus der innerfamiliären Sprachlosigkeit geschaffen werden. Sich konstruktiver mit den Belastungen und Anforderungen, die sich durch das Zusammenleben mit einem psychisch kranken Elternteil ergeben, auseinandersetzen zu lernen, ist das Ziel einer weiteren Intervention.
4.4 Haltung und Technik bei den mentalisierungsbasierten Interventionen
Ausgehend von der Überzeugung, dass nachhaltige Veränderungsprozesse nur durch Mentalisieren hervorgerufen werden können, liegt der Fokus bei den Interventionen auf einem gemeinsamen Mentalisieren. Die/der professionelle Helfer*in stellt ihre/seine eigenen Mentalisierungsprozesse zur Verfügung damit Mentalisierungsprozesse auf Seiten der Klient*innen bzw. Patient*innen angeregt oder wiederhergestellt werden. Ziel ist es, in einem schrittweisen Prozess die Aufmerksamkeit für mentale Zustände und die interpersonellen Kontexte zu erhöhen und über die mentalen Zustände sprechen und nachdenken zu können (Lenz, 2021).
Dazu ist es erforderlich, dass sich die/der professionelle Helfer*in aus einer spezifischen Haltung heraus mit dem inneren Erleben der hilfesuchenden Person und mit ihren/seinen eigenen subjektiven Reaktionen auseinandersetzt:
- Realität empathisch ernst nehmen. Empathie stellt eine grundlegende Haltung dar. Hierbei geht es darum, den hilfesuchenden Personen authentisch zu vermitteln, dass ihre Probleme und ihre Lebenssituation verstanden werden. Die/der professionelle Helfer*in versucht dies zu erreichen, indem sie/er sich bemüht, die Welt durch die Augen der/des Klient(en)*in zu sehen und gefühlsmäßig angemessen auf sie/ihn einzugehen. Die/der professionelle Helfer*in bemüht sich, die Welt durch die Augen des Patienten einschließlich der eigenen Person in dieser Welt zu sehen. Dies bedeutet, dass der professionell Helfende der/dem Klient(en)*in geeigneter Form seine eigene Reflexion – auch die Reflexion der eigenen inneren Welt in Bezug das, was im Hier und Jetzt passiert – mitteilt (Taubner et al., 2019; Lenz, 2021).
- Nicht-Wissen und Position der Neugierde. Die Position des Nichtwissens schützt davor, die/den Klient(en)*in die eigene Sichtweise aufzudrängen. Wenn die/der professionelle Helfer*in darauf beharrt, dass er es besser weiß, ist der Prozess des Mentalisierens zumeist zu Ende. Die Einnahme der Position der Neugierde ermöglicht der/dem professionellen Helfer*in ein gemeinsames Erforschen der äußeren und inneren Welt. Das Mentalisieren als eine Einstellung und eine forschende Haltung charakterisiert (Lenz, 2019). Es geht dabei um die Exploration der eigenen Innenwelt, die empathische Erforschung der Welt des anderen und der gemeinsamen Beziehung.
Empathie und die Haltung des Nicht-Wissens ermöglichen einen authentischen Kontakt und erheben die/den Klient(en)*in in die Rolle des Experten für die eigenen mentalen Befindlichkeiten. Die/der professionelle Helfer*in ist ein Prozessbegleiter und ermöglicht die Exploration. Durch Fragen und Nachfragen ermuntert die/der professionelle Helfer*in zu einem permanenten Weiterdenken und Weiterforschen und fördert die Neugierde der/des Klient(en)*in auf innere Motive, Gedanken und Gefühle bei sich und den anderen (Lenz, 2021). Das Stellen einfacher Fragen stellt die zentrale Intervention dar: wer /was / wie / wo (genau)? (vgl. ausführlich bei Lenz, 2021).
Beispiele für mentalisierungsfördernde Fragen
- Was ist in der Situation in Ihnen vorgegangen? Wie haben Sie sich gefühlt? Welche Gedanken sind aufgetaucht?
- Können Sie sich erklären, was Sie dazu gebracht hat.......?
- Wie können Sie ihr/ihm noch helfen, damit sie/er versteht, wie Sie sich fühlen?
- Wie glauben Sie, fühlt sich dies für den anderen (z.B. Sohn/Tochter) möglicherweise an?
- Was glaubst du (Kind) fühlt sich deine Mutter/dein Vater dabei?
- Was glauben Sie, ist im anderen in diesem Moment vorgegangen?
- Was denkst du (Kind) ist in diesem Moment in deiner Mutter/deinen Vater vorgegangen?
Aufgabe der professionellen Helfer*innen ist es, die Grenzen der Mentalisierungsfähigkeit auf Seiten der Klient*innen abzuschätzen. Je anfälliger die Mentalisierungsfähigkeit ist, desto einfacher und basaler sollten die Interventionen gestaltet sein. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass sich die Mentalisierungsfähigkeit, abhängig von den aktuellen Belastungen und deren emotionalen Intensität, ändern kann. Das Beibehalten einer mentalisierenden Haltung in der therapeutischen oder beraterischen Arbeit stellt eine besondere Herausforderung dar. Gerade wenn sich die Mentalisierungsfähigkeit der Klient*innen verschlechtert oder versagt, etwa in Momenten hoher Belastung und damit einhergehender affektiver Labilität, ist oftmals auch die Mentalisierungsfähigkeit des professionellen Helfers gefährdet. Dies kann unter Umständen den weiteren therapeutischen Prozess negativ beeinflussen. Um Mentalisierung für die Klient*innen zu ermöglichen, ist es daher erforderlich, dass die/der professionelle Helfer*in ihre/seine eigene Mentalisierungsfähigkeit fortwährend reflektiert (Lenz, 2021).
Literatur
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Prof. Dr. phil. Albert Lenz, Dipl.-Psychologe
Institut für Gesundheitsforschung und Soziale Psychiatrie (igsp)
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